Eschelsteiner Cross-Boule
Im engeren Sinne steht die Bezeichnung Boule (von frz. la boule "die Kugel", "der Ball")
oder Boule-Spiel nur kurz für die Kugelsportart Boule Lyonnaise, das sogenannte "Sport-Boule".
In Deutschland wird aber "Boule" (wie auch das Wort "Boccia") umgangssprachlich mehr als Sammelbegriff für alle Kugelsportarten
verwendet, so auch in diesem Artikel. Zu den Kugelsportarten gehören neben dem eingangs bereits genannten Boule Lyonnaise noch
das daraus abgeleitete Jeu Provençal, dessen Ableger Pétanque, das britische Bowls und das italienische Boccia (auch "Raffa"
genannt). Neben diesen 5 "offiziellen" Kugelsportarten gibt es noch weitere regionale Sportarten bzw. Kugelspiele, die ähnliche
Regeln haben...
Auszug aus Wikipedia -"Boule"
Genau hier, bei den "ähnlichen Regeln" kommen wir zum "Eschelsteiner Cross-Boule".
(vom engl. Cross (across the country) "über das Land")
Gespielt wird bekannter Weise mit 2 Kugeln pro Spieler. Diese sind im Normalfall aus Metal mit einem Gewicht von ca. 650-800 Gramm
Dies ist jedoch nicht festgeschrieben. Bei Kindern werden oft auch leichtere Kugeln aus Plastik (ggf. mit einer Wasser- oder
Sandfüllung) verwendet. Im Gegensatz zu den bekannten Spielarten, wird hier nicht auf eine Zielkugel aus Holz gespielt, sondern
auf Zielfahnen. Je nach gewolltem Schwierigkeitsgrad und dem Können der Spieler wird am Anfang des Spiels das sogenannte "Geläuf"
abgesteckt. Dieses entsteht, in dem man 10 Fahnen auf dem Spielareal absteckt. Die Fahnen sind durchnummerier und gespielt wird
immer aufsteigend zur nächsten Fahne. Sind alle Fahnen gesteckt, Wird willkürlich ein Startpunkt von den Mitspielern gewählt von
dem aus auf die Fahne mit der Nummer "1" gespielt wird. Derjenige, der seine Kugel mit dem geringsten Abstand an die Fahne bringt
ist der Sieger dieser Fahne. Liegen beide Kugeln eines Spielers am nächsten an der Fahne bekommt er 2 Punkte für diese Fahne gutgeschrieben.
Die Entscheidung über die gewinner Kugel(n) treffen die Spieler eigenständig. Gegebenenfalls ist der Sieger nur nachmessen zu ermitteln.
Im Anschluss nehmen die Spieler Ihre Kugeln wieder auf. Nun gilt die Fahne Nummer "1" als Startpunkt für das
Spiel auf die Fahne Nummer "2" usw.
So werden alle 10 "Fahnen" durchgespielt. Besteht am Ende des Durchgangs ein Gleichstand unter
den Spielern, wird eine "Entscheidungsfahne" gespielt. Der Sieger der Entscheidungsfahne kann somit den Sieg für sich
beanspruchen. In der Regel sollte die Entscheidungsfahne das Spiel von der Fahne Nummer "10" auf die Fahne Nummer "1" sein.
Ist dieser Weg auf Grund des abgesteckten Schwierigkeitsgrads nicht möglich, kann auf eine von den Kontrahenten frei gewählte
Fahne gespielt werden. Hier sind auch Spiele möglich wie von Fahne Nummer "5" zur Fahne Nummer "3"
Die "Stangensau" ist eine Strafkasse. Der Spieler, der bei seinem Wurf die Fahne direkt trifft, ohne dass die Kugel
zuvor den Boden berührt zahlt einen Euro in die Stangensau. Trifft er die Fahne so, dass diese umfällt und neu gesteckt werden muss, zahlt
er zwei Euro. Hierbei ist es nicht von Bedeutung ob die Kugel die Stange direkt trifft oder zuvor den Boden berührt hat. Die Strafgelder werden
dann im Nachgang für neue Wettkampfutensilien wie Kugeln, Fahnen oder andere Dinge im Bezug zum Eschelsteiner Cross-Boule verwendet.
Das besondere an dieser Art des Cross-Boul ist es, dass eben kein genormtes Spielgelände gibt. Das Gelände
unterliegt ständigen Veränderungen. Je nach Niederschlag ist die Härte des Bodens unterschiedlich, Grashöhe, Wind, Maulwurfshügel
usw. sind alles Faktoren die selbst ein langfristig abgestecktes Geläuf immer wieder beeinflussen. Hier ist es wichtig das
Gelände zu "lesen" um einen Sieg sein Eigen nennen zu können.
Eine Alternative dieses Spiels ist das "Long-Range-Cross-Boul"
(engl. Long-Range "Lange Distanz")
Bei dieser Variante gelten die o.g. Regeln identisch. Zum Unterschied werden die Fahnen hier mit einem Abstand von
mindestens 20 Metern von einander gesteckt.
Als absolute Steigerung ist wohl zum Schluss das "Cross-Golf-Boul" zu nennen.
Auch hier gelten die genannten Regeln identisch. Bei dieser Variante wird das Geläuf so angelegt, dass die nächste zu
spielende Fahne sehr schwer mit dem ersten Wurf zu erreichen ist. Wie beim Golf wird also hier ein "Paar 2" gespielt. Die
Ausführung mit 2 Würfen gilt als Standard im Eschelsteiner Cross-Golf-Boul. Die Spieler vereinbaren beim abstecken des
Geläufs ihren Schwierigkeitsgrad und wie viele Würfe pro Kugel dem Werfer zustehen. Bei entsprechend viel Platz sind hier
keine Grenzen gesetzt.